Für das Buch "Fünf Minuten mit dem lieben Gott" - herausgegeben von Margot Käßmann - habe ich die folgenden fünf Andachten für Kinder über die Geschichte von "Daniel in der Löwengrübe" geschrieben:
Günter Havlena / pixelio.de
Der miese Plan
„So ein Mist!“, sagt der eine Fürst zum anderen. Die beiden ärgern sich, dass König Darius ihren Fürstenkollegen Daniel zu Oberfürsten machen will. Ihnen gefällt das gar nicht. Sie sind neidisch auf Daniel und überlegen hin und her, wie sie es verhindern können. „So ein großer Mist!“, jammert der eine Fürst, „ich finde keinen Grund! Daniel ist ein guter Fürst. Viel besser als du und ich. Er macht nichts falsch und ist dem König treu.“ Sie überlegen – und plötzlich hat der eine Fürst eine Idee. Und dann schmieden die beiden einen ganz miesen Plan.
Sie gehen zu König Darius und überreden ihn, das folgende Verbot zu erlassen: „Wer in den nächsten dreißig Tagen ein Gebet oder eine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen richtet außer an den König, der soll zu den Löwen in die Grube geworfen werden.“ König Darius fühlt sich geschmeichelt und findet das Gebot klasse. Es zeigt, wie mächtig er ist. Zufrieden grinsend verlassen die beiden Fürsten den Palast. „Jetzt kriegen wir ihn dran“, sagt der eine. „Garantiert!“, sagt der andere.
Und als sie sicher sind, dass alle im Land das Verbot kennen, schleichen sie sich zu Daniels Haus. Wie immer betet er bei offenem Fenster zu Gott. Schnell laufen die beiden Fürsten zum König und verpetzen ihn.
Der Befehl des Königs
„So ein Mist!“, denkt König Darius, als die beiden Fürsten vor dem Thron stehen und ihm erzählen, dass sie Daniel beim Beten erwischt haben. „Das habe ich nicht gewollt. Daniel ist mein bester Fürst. Hätte ich mich doch bloß nicht von den beiden überreden lassen, das blöde Gebot zu unterschreiben!“ Er überlegt den ganzen Tag, wie er Daniel vor der Löwengrube retten kann. Es gibt nur eine Lösung: Er muss das Verbot zurücknehmen.
Als die Sonne untergeht, tauchen die beiden Fürsten wieder im Palst auf. „Ich erkläre das Gebot für ungültig!“, ruft er den beiden zu, als sie den Thronsaal betreten. „Majestät, ihr wisst, dass das nicht geht!“, erinnert ihn der größere der beiden Fürsten, „es ist ein Gesetz der Meder und Perser. Und das könnt nicht einmal ihr, Majestät, widerrufen.“
Niedergeschlagen gibt König Darius seinen Soldaten den Befehl, Daniel zu verhaften. Sie bringen ihn zur Löwengrube und werfen ihn hinein. Bevor ein Stein auf die Öffnung der Grube gewälzt wird, ruft der König Daniel noch zu: „Möge dein Gott, zu dem du täglich betest, dich retten!“ Dann wird die Grube mit dem königlichen Siegel versiegelt, damit niemand den Stein wegrücken und Daniel helfen kann. Traurig geht der König zurück in seinen Palast. Wie es Daniel nun ergehen wird?
Daniel in der Grube
„So ein Mist!“, will Daniel gerade sagen, als er bemerkt, wie still es in der Grube ist. Ungewöhnlich still. „Was ist nur mit den Löwen los?“, fragt er sich. Er hat die zwei großen Raubtiere genau angesehen, bevor die Soldaten den Stein auf die Grube gelegt haben. Sie lagen in der einen Ecke, haben gegähnt und dabei ihre Mäuler weit aufgerissen. Das hat ihm große Angst gemacht. „Warum greifen die beiden Löwen mich nicht an“, fragt er sich zitternd.
Daniel lauscht in die Stille. Aber er hört nichts außer seinem eigenen Herzen, das ganz wild pocht. Langsam gewöhnen sich seine Augen an die Dunkelheit. Zuerst kann er nur seine Hände erahnen, dann seine Füße und dann – immer noch in der Ecke liegend – die beiden Löwen. Jetzt, wo er sie wieder sehen kann, schlägt sein Herz vor Angst noch schneller.
Plötzlich sieht Daniel zwischen den beiden Raubtieren eine Gestalt. Immer wieder flüstert die Gestalt Daniel die Worte zu. „Fürchte dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist bei dir und wird dich beschützen.“ „Das muss ein Engel sein“, denkt Daniel. Er sieht genauer hin und bemerkt, dass der Engel mit der rechten Hand das Maul des einen und mit der linken Hand das Maul des anderen Löwen zuhält. Und plötzlich ist seine Angst verschwunden.
Der König jubelt
„So ein Mist!“, denken die beiden Fürsten. Ihr mieser Plan ist schiefgegangen. „Die Löwen haben Daniel nicht gefressen! Jetzt weiß der König, dass das Gesetz, zu dem wir ihn überredet haben, unsinnig ist!“, sagt der eine. „So ein großer Mist!“, sagt der andere, „sicher wird er uns bestrafen.“ Und da kommen auch schon die Soldaten des Königs und werfen die beiden fiesen Fürsten in die Löwengrube, aus der Daniel gerade eben unverletzt gestiegen ist.
„Ich bin ja so glücklich, dass dir nichts passiert ist“, sagt der König und legt Fürst Daniel eine Hand auf die Schulter. König Darius hat die ganze Nacht vor Angst nicht geschlafen und ist schon im Morgengrauen zur Löwengrube gelaufen. „Wie hat dich dein Gott denn vor den gefährlichen Raubtieren gerettet?“, fragt der König. Er ist immer noch ganz außer Atem, weil er so schnell gerannt ist. Da erzählt ihm Daniel von dem Engel, der den Löwen das Maul zugehalten hat. „Es tut mir leid, lieber Daniel!“, sagt der König. „Du hast es richtig gemacht. Ich weiß jetzt, dass es dumm war, das Gesetz zu unterschreiben. Und ich hätte es sofort wieder zurücknehmen sollen. Ich hätte den Menschen niemals verbieten dürfen, zu deinem Gott zu beten, denn er ist viel größer und mächtiger als ich!“
Alle sollen es wissen
„So ein Mist“, ruft der Schreiber mit der roten Nase. Er muss schon wieder niesen und kratzt dabei mit seinem Griffel einmal quer über die Tontafel, auf die er die Worte des Königs schreiben soll. „Ruhe!", ruft ein anderer Schreiber. Im Raum sitzen viele Männer im Kreis, die in ganz vielen verschiedenen Sprachen aufschreiben sollen, was König Darius ihnen gleich diktiert. „Jetzt muss ich noch einmal von vorne anfangen“, grummelt der Schreiber mit der roten Nase. Er streicht den weichen Ton auf seiner Tafel wieder glatt und wartet dann darauf, dass der König zu sprechen beginnt.
„Glück und Frieden für alle!“, diktiert der König. „Ja, das ist ein guter Anfang: Glück und Frieden für alle Menschen in meinem großen Reich, ganz egal welchem Volk sie angehören.“ Jeder Schreiber ritzt die Worte „Glück und Frieden für alle!“ in der Sprache in seine Tontafel, die er schreiben kann. Dann diktiert der König weiter: „In meinem Palast ist heute ein Wunder geschehen: Gott hat Daniel in der Grube vor den Löwen beschützt. Deshalb wünsche ich, dass alle Menschen in meinem Reich Daniels Gott Vertrauen schenken. Daniels Gott ist der ewige Gott und seine Herrschaft hört nie auf. Er kann helfen und retten. Alle sollen zu ihm beten.“
Für das Buch "Mein Bibel-Entdeckerbuch - Die Bibel und ihre Bücher" habe ich zusammen mit meinem langjährigen Freund Volker die Entdecker-Geschichten über das Buch Ijob / Hiob und über den Judasbrief geschrieben.
Allerdings stehen diese Entdecker-Geschichten gar nicht im Buch, sondern nur online 😉 zum Anhören.
Ijob 1,13-22
Judas 20-22
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