Margot Kessler / pixelio.de
"Seid euch nicht zu sicher, denn absolute Sicherheit führt immer zu Überheblichkeit!"
Diesen Satz würde ich gerne all denjenigen sagen, die anderen und mir gegenüber immer wieder betonen, dass sie genau wissen, was Gottes Wille ist.
Die andere und mich verurteilen, weil sie glauben, nur ihr Bibelverständnis sei das einzig wahre. Die anderen und mir den Glauben absprechen, nur weil wir als Christen etwas tun, was für sie Sünde ist – z. B. Menschen, die sich die Freiheit nehmen, Alkohol zu genießen oder die geschieden sind, weil ihre Ehe gescheitert ist.
Ich glaube, ich kann nur dies mit absoluter Sicherheit über mich und den Glauben wissen: Ich werde immer Sünder sein, egal wie sehr ich mich darum bemühe, es nicht zu sein. Und: Ich muss eines Tages mein – aber eben nur mein! - Leben vor Gott verantworten. Kein Zweifel, das Ergebnis lautet mit Sicherheit: Sünder. Aber da ich Jesus kenne und von Herzen liebe, lautet es: begnadigter und erlöster Sünder!

Gedanken über mich, die Zukunft, Australien und
den Himmel*

Auch, wenn mir mein Job riesig Spaß macht, ich freue mich schon riesig auf die Zeit, wenn ich in Rente bin - gut, es sind noch viele Jahre bis dahin - und wer weiß, vielleicht werden es mehr sein als ich heute denke - wer weiß schon, was in 15 Jahren ist - vielleicht hört man im Jahr 2032 erst mit 73 Jahren auf zu arbeiten - egal. Eines steht fest, ich möchte als Rentner in Australien leben - dahin auswandern - und wenn möglich, jetzt schon so leben, als wäre ich schon dort. In den letzten Monaten habe ich viel mit Freunden darüber gesprochen, besonders über die Frage, was ich jetzt schon bedenken und tun kann. Englisch sprechen - am besten suche ich mir einen Konversation-Kreis, gehe ins English-Theatre in Frankfurt, sehe Filme (besonders australische Filme) im Original, abonniere "The Sydney Morning Herald", "The Oz" oder "The Daily Telegraph", esse jeden Tag eine Kiwi und schließe via Facebook Freundschaften mit Australiern. Sicher wäre es gut, über Land und Leute, das Klima und die Gesetze sowie vor allem über die unausgesprochen Regeln Bescheid zu wissen. Der Hinweis eines Freundes irritiert mich: Er meint, es sei nicht so wichtig, sich mit all dem zu befassen, was im 21. Jahrhundert in Australien los sei - das einzige, was ich wirklich wissen müsste, sei die Geschichte. Wenn ich den Ursprung der Besiedlung des Kontinents durch die Europäer - schließlich sei ich ja einer - kenne, würde sich daraus alles andere ableiten lassen. Und nun überlege ich die ganze Zeit, was es mir heute und für mein Rentnerdasein in Australien nutzen könnte, dass ich weiß, der Kontinent war unter anderem einmal britische Strafkolonie...

Auch, wenn ich gerne lebe, ich freue mich schon riesig auf den Himmel, auf Gottes neue Welt. Ich weiß nicht, wie lange ich noch leben werde - vielleicht erreiche ich das Durchschnittsalter eines europäischen Mannes - vielleicht lebe ich länger, denn meine Großeltern sind 90 geworden und meine Eltern sind schon über 70 und immer noch fit - vielleicht lebe ich kürzer - egal. Eines steht fest, ich möchte die Ewigkeit in Gottes neuer Welt verbringen - und wenn möglich jetzt schon so leben, als wäre ich schon dort. In den letzten Wochen habe ich in meiner Gemeinde aus einem bestimmten Anlass - einige bezweifeln, dass ich mit meinem Lebensstil wirklich in den Himmel komme - darüber gesprochen, besonders über die Frage, wie ich hier leben soll und muss - was wichtig und was wesentlich ist. Beten, Bibel lesen - Jesus immer ähnlicher werden - okay, ich spreche mehrmals täglich mit Gott - am Anfang und am Ende des Tages - frei und mit alten Gebeten - ich leite einen Hauskreis, in dem wir das Lukas-Evangelium lesen. Und Christus ähnlicher werden - am besten nehme ich mir Jesus in puncto Liebe, Wahrhaftigkeit, Treue und Gerechtigkeit zum Vorbild, orientiere mich an seinem "Gleichnis vom Barmherzigen Samariter" und an seinen Worten, die Matthäus im 25. Kapitel von Vers 35 bis 40 aufgezeichnet hat - "die Hungrigen Speisen, Durstigen etwas zu trinken bringen, Fremden Obdach geben, Nackte kleiden, Kranke und Gefangene besuchen". Sicher wäre es gut, noch mehr über seinen Umgang mit Menschen - besonders denen, die ausgegrenzt wurden - zu erfahren, aber besonders wichtig erscheint es mir, das zu bedenken, was er über das Reich Gottes, über Gottes neue Schöpfung gesagt hat, über die Regeln, die dort zählen. Der Hinweis eines Gemeindemitglieds irritiert mich: Er meint, in meiner momentanen Lebenssituation sei das alles zweitrangig - das einzige, was ich wirklich beherzigen sollte, sei die Schöpfungsordnung, daraus könnte ich alles andere ableiten. Und nun überlege ich die ganze Zeit, ob er wirklich damit Recht hat...

 

* nicht 100 % biografisch, eher ein Gleichnis ;-)


Bestimmt Geld, was Gott will?


Money makes the world go round, the world go round, the church go round ... Ich war schockiert, als ich erfuhr, dass langjährige Mitglieder ihre Spenden für unsere Gemeinde auf Eis gelegt oder gekürzt hatten, nur weil wir uns intensiv mit dem Thema Homosexualität und Christsein ergebnisoffen beschäftigen wollten. Die Gemeindeleitung hatte noch gar nicht entschieden, ob ein homosexuell empfindender Mensch, der in einer Partnerschaft lebt, Mitglied der freikirchlichen Gemeinde werden kann, da wurde sie schon von einigen gewarnt, dass eine Entscheidung dafür zum finanziellen Bankrott führt.

 

Krass, dachte ich – und in meinem Kopf ploppten Fragen auf. Die erste war: Warum hat es mich eigentlich so schockiert? Ist es nicht ganz normal, dass über Geld Einfluss genommen wird? Und die zweite: Wie weit reicht dieser Einfluss des Geldes, der Einfluss von Spenden, der Einfluss von Spenderinnen und Spendern? Bestimmen sie tatsächlich durch ihr Geld, was laut gedacht oder offiziell verkündet werden darf in freikirchlichen Gemeinden, in evangelikalen Organisationen, in frommen Werken? Mir kam wieder in den Sinn, was mir vor einiger Zeit die Mitarbeiterin einer Initiative, die sich über Spenden finanziert, gesagt hatte: „Wenn ich mich nur ein bisschen positiv zum Thema Homosexualität und Glauben äußern würde, verlieren wir viele Unterstützer, und ich meinen Job!“

Und dann fiel mir ein: Diesen Satz habe ich in Variationen schon sehr oft gehört – und ich kenne Organisationen, die erhebliche Spendenrückgänge haben, nur weil bekannt wurde, dass einige ihrer Mitarbeiter sich gegen eine weitere Ausgrenzung von homosexuellen Christinnen und Christen in Gemeinden und gegen deren Behandlung als Christen 2. Klasse – Gottesdienstbesuch ja, Übernahme von Leitungsaufgaben nein – ausgesprochen haben.

 

Da kommen evangelikal geprägte Theologen und Historiker nach langer und intensiver Beschäftigung mit den sehr wenigen Aussagen zum Thema Homosexualität in der Bibel, mit der damaligen Zeit und den Lebensumständen der Menschen sowie den Forschungsergebnissen anderer Disziplinen zu einer neuen Bewertung. „Wahr und Gottes Wille“ soll aber das bleiben, was Bibelleserinnen und Bibelleser ohne besondere Kenntnisse der Antike und der biblischen Sprachen zu wissen meinen. Und das, was sie aufgrund gegebener Spenden verkündet sehen möchten. Hat Geld wirklich so einen großen Einfluss? Vielleicht, denn es gibt sehr viele Christinnen und Christen, die kleine Summen spenden - und die Masse macht's, und einige reiche, evangelikal konservative Christinnen und Christen, die in großem Maße freikirchliche Organisationen und fromme Werke, die meinungsbildend sind, finanzieren. Diese Gedanken wühlen mich auf und ich frage mich: Muss ich jetzt prüfen, ob ich mit dem Geld, das ich für Projekte von evangelikalen Organisationen, die ich von ganzem Herzen unterstützen möchte, spende, indirekt auch die Verbreitung von Glaubensüberzeugungen fördere, die ich nicht teile? Ein Gewissenskonflikt. Ich möchte es eigentlich nicht, aber vielleicht muss es sein.



Lupo  / pixelio.de

 

Es ist nicht normal, sondern meine Gabe!

 

Es hat lange gedauert, bis ich es mir eingestanden habe: Ich begreife Sachverhalte sehr schnell, durchschaue Zusammenhänge, es fällt mir leicht, Gedanken in Worte zu fassen – kurz und knapp.

Diese Begabung hat Vor- und Nachteile: Wenn sich Diskussionen im Kreis drehen, kann ich manchmal mit einem Satz einen neuen Weg aufzeigen – aber oft galoppieren meine Gedanken so schnell, dass es anderen schwerfällt, mir zu folgen. In christlichen Kreisen und Gemeinde gibt es immer etwas zu formulieren, einen Einladungszettel, einen Artikel über das Gemeindefest für die Tageszeitung, eine Andacht – aber Schreiben kann jeder und Texte sind Geschmackssache. Schön ist, wenn man sich mit seiner Gabe nicht selbst ins Spiel bringen muss, sondern es anderen auffällt. Dieses Glück hatte ich immer wieder – und so hatte ich die Chance, meine Begabung für Jesus einzusetzen und dabei durch Übung immer besser zu werden. Eine sogenannte Win-Win-Situation!


„ALS CHRISTEN DIE GESELLSCHAFT PRÄGEN“

Ich habe mal meine Gedanken grob skizziert - vielleicht werden daraus noch Beitrage für die KLARTEXT online werden.

 

BIG Data

Ab der heutigen „Jungen Erwachsenen-Generation“ werden – erst mal auf unbestimmte Zeit – viele der begangenen Fehler/Fehlentscheidungen sowie ein Großteil des persönlichen Versagens/Scheiterns für andere jederzeit leicht im Internet auffindbar sein –frei nach dem Witz „Wir können Ihnen leider keinen Aus-bildungsplatz anbieten, aber wir haben uns köstlich amüsiert, als wir Sie gegoogelt haben!“

 

Ich glaube, dass der derzeit in der Gesellschaft vorherrschende Umgang mit Schuld und Versagen sich mehr und mehr negativ auf unser Miteinander auswirken wird. Ich denke, wir brauchen gesellschaftlich eine neue Fehlerkultur. Um diese zu etablieren, braucht es Menschen, die dieses Denken haben und einen anderen Umgang mit Schuld und Versagen in ihrem Leben und Alltag praktizieren. Läge hier nicht eine große Chance und Herausforderung für junge Christinnen und Christen? Denn eigentlich kann ein anderer Umgang mit Fehlern, Schuld und Versagen zu ihren Kernkompetenzen gehören – aufgrund der durch den Tod von Jesus am Kreuz möglichen Vergebung und dem mit dadurch zum Glauben gehörenden Neuanfang.

 

Wirtschaftswachstum
Immer mehr Menschen wird klar, dass die Ressourcen unseres Planeten Erde für ein ständiges Wachstum nicht ausreichen. Wenn alle Länder so viele Rohstoffe verbrauchen würden, wie die USA und die europä-ischen Staaten, bräuchten wir mindestens drei Planeten.

 

Derzeit beginnen etliche junge Menschen in Deutschland Alternativen zu denken, sehen sich aber damit konfrontiert, dass fast alle etablierten Partien in Deutschland von diesem Wirtschaftssystem überzeugt sind und es vertreten – egal ob schwarz, rot, grün, blau-gelb usw. Ich glaube, wir brauchen nicht nur vereinzelte Aktivisten, sondern langfristig eine gut begründete politische Alternative – ähnlich wie die 1980 gegründeten „Grünen“. Läge hier nicht eine große Chance und Herausforderung für junge Christinnen und Christen?

 

Ähnlich wie im Bereich anderer Wissenschaften (Bionik) könnte man auch im Bereich der Wirtschaft von Gottes guter Schöpfung lernen – nicht stetiges Wachstum, eher zyklisches als linear – nach dem Vorbild der Jahreszeiten.



Gemeinde – hier muss sich was verändern!

Warum kommen bestimmte Menschen nicht in die Gemeinde? Müssen wir uns mehr Gedanken
über Randgruppen machen? Ich denke nein! Ich glaube, der Grund, warum viele Menschen nicht (mehr) in Gemeinden gehen ist, ist ein anderer: Sie spüren, dass es in Gemeinden oft zunächst
um Ausgrenzung und nicht um Integration geht. Es gibt genaue Regeln, was man glauben und wie man handeln muss, um wirklich dazuzugehören. Dabei ist Gottes Botschaft eine ganz andere:
nicht Ausgrenzung, sondern Integration – Gott will, dass „alle Menschen gerettet werden und
seine Wahrheit erkennen“ (1Tim 2,4) – und das nicht irgendwo, sondern in seiner Gemeinde.

In diese Richtung müssen sich Gemeinden verändern, sonst sind sie irgendwann nur noch exklusive Clubs ohne gesellschaftliche Bedeutung. Und das will Gott bestimmt nicht!


 Neue Familien

In China wurde um das Jahr 1980 die Ein-Kind-Politik eingeführt - was zu unendlich vielen erzwungenen Schwangerschaftsabbrüchen geführt hat. Auch wenn es einige Ausnahmen gab – und die Umsetzung nur in den Städten funktioniert hat –, treten deutlich die damit einhergehenden Folgen zu Tage: die Entstehung einer Generation von Einzelkindern (die "kleinen Kaiser"), die besonders von ihren Eltern und Großeltern verwöhnt wurden und so wenig Sozialkompetenz entwickelt haben. Es ist – in dem Wissen um die unendlich vielen Abtreibungen und Schwangerschaftsabbrüche (die aufgrund des anderen Menschenbildes als bei uns bis kurz vor der Geburt stattfinden konnten) – also eine Generation der Überlebenden. Außerdem: Eine Generation von Einzelkindern bedeutet unter dem Gesichtspunkt Großfamilie aber noch mehr – in der nächsten Generation gibt es keinen natürlichen Tanten, Onkel, Nichten und Neffen. Bei uns gab es zwar keine Ein-Kind-Politik, aber im übertragenen Sinne gibt es eine "Ein-Kind-Realität", die ähnliche Folgen hat, da sie durch ähnliche Wege (Abtreibungen / Schwangerschaftsabbrüche) entstanden ist. Ich glaube, wir brauchen ein anderes Verständnis von Familie – nicht nur alternative Familienmodelle. Läge hier nicht eine große Chance und Herausforderung für junge Christinnen und Christen? Durch den Tod von Jesus am Kreuz haben wir die Möglichkeiten, Kinder Gottes zu sein. Wir sind Schwestern und Brüder –vielleicht gilt es diese Dimension des Glaubens neu zu entdecken.

Fachkräftemangel
Es ist kein Geheimnis, dass heute schon in vielen Firmen einige Stellen, für die Fachkräfte gebraucht werden, nicht mehr besetzt werden können.

 

Das verändert langsam aber sicher unsere Arbeitswelt – nach dem Motto: „Wenn ich weiß, dass mein Betrieb meinen Arbeitsplatz nicht so einfach wieder besetzen kann, wenn er mich kündigt, ich aber leicht woanders wieder einen Arbeitsplatz finden kann, prägt das mein Auftreten Führungskräften gegenüber.“

 

Ich glaube, wir brauchen anderen Sichtweise auf Arbeit und was es bedeutet, Führungsverantwortung zu übernehmen. Läge hier nicht eine große Chance und Herausforderung für junge Christinnen und Christen? Könnten wir nicht viel missionarischer und mehr im Sinne Gottes in dieser Welt bewegen, wenn weniger von uns Christen hauptamtlich und mehr wie Paulus als „Zeltmacher-Missionare etc.“ wären.

 

Jegliche Arbeit wieder – wie Martin Luther es so treffend gesagt hat – als Gottesdienst zu sehen. Und in puncto Führungsverantwortung können wir viel den Aposteln lernen – vor allem aber von Jesus.



Was gefällt dir an Jesus und was nicht?

Seine Art, Menschen mit Liebe und Wertschätzung zu begegnen. Mir gefällt, dass er viel über den Umgang mit Geld und wenig über Sexualität geredet hat – wenn wir uns als Christen da mehr an ihm orientieren würden, sähe die Welt anders aus. Was mir nicht gefällt? Das er sich nicht die Zeit genommen hat, einen guten Portraitzeichner aufzusuchen und wir deshalb ein europäisches Jesusbild haben.


Lebensretter

 

 Vor etlichen Jahren entdeckte ich beim Blutspenden eine Broschüre zum Thema „Knochenmarkspende“. Erschrocken las ich, dass alle 45 Minuten in Deutschland ein Mensch die Diagnose Leukämie erhält. Und ich las über einem Mann in meinem Alter, der einem 11-jährigen Jungen das Leben durch eine Knochenmarkspende gerettet hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gewebemerkmale zweier Menschen übereinstimmen, liegt zwischen 1:20.000 und 1 zu mehreren Millionen. Deshalb ist es so wichtig, dass sich möglichst viele in der Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Ich habe es sofort getan. Ich bin der Überzeugung, dass es ein Ausdruck meines Christseins ist. Denn Jesus fordert seine Nachfolger unter anderem dazu auf, sich für kranke Menschen einzusetzen. Und mal ehrlich, der Gedanke, dass einem Menschen nur deshalb nicht geholfen werden kann und er stirbt, weil niemand weiß, dass ich die gleichen Gewebemerkmale habe, ist für mich unerträglich.


Andreas Hermsdorf  / pixelio.de

 

Heilige Orte

 

Ich denke, es macht keinen Sinn, die Welt in heilige und nicht heilige Orte aufzuteilen. Heilig kann jeder Ort sein, den Gott für eine Begegnung mit mir aussucht oder den ich für eine Begegnung mit ihm aussuche. Der mit Abstand heiligste Ort in meinem Leben ist mein Golf, dicht gefolgt von meinem Bett. Diese Orte habe ich mir für meine intensiven Gespräche mit Gott ausgesucht. Ausgesucht ist das Schlüsselwort: Heilig bedeutet ausgesondert oder ausgewählt. Dementsprechend ist mein Auto auch nicht immer ein heiliger Ort, sondern nur, wenn ich auf Radiountermalung verzichte und laut mit Gott redend in den beginnenden Tag fahre.

 

Sicher, es gibt Orte, an denen hat man das Gefühl, Gott einfacher begegnen zu können als an anderen – aber ich bezweifle, dass es unbedingt alte Kirchengebäude sind. Vielleicht liegt es daran, dass für mich Gott nicht so sehr der König und Herrscher ist, sondern eher der Freund an meiner Seite, den soziale Ungerechtigkeit empört.


Wenn Gott schweigt …

Wie gehst du damit um, wenn Gott schweigt? Klartext hat Autor(en/innen) und Leser(innen) befragt.

Und das ist meine Antwort:

 

Ich habe mal etwas für mich sehr Hilfreiches gelernt: Bevor du dem anderen vorwirfst „Das hast du nicht gesagt!“, sage besser „Das habe ich nicht gehört!“ – und wer weiß, vielleicht gilt das nicht nur für die gesprochene Kommunikation. Vielleicht gilt es für jede Art der Kommunikation – auch für die mit Gott. Was mache ich?

Ich frage nochmals, schaue genau hin: Heißt ein Kopfschütteln Ja statt Nein? Ist Schweigen Zustimmung?

Ich vertraue darauf, dass Gott antwortet!